Liebe Eltern,
❗️Diese Nachricht behandelt das Thema sexualisierter Gewalt und Machtmissbrauch. Sie ist informativ. Es liegt kein uns bekannter Fall im Stamm vor.❗️
Heute geht es um ein Thema, dass aus unseren Augen so transparent wie möglich behandelt werden soll: Sexualisierte Gewalt und Machtmissbrauch. Schutzbefohlene Menschen egal ob jung oder alt sind besonders schutzbedürftig. Einige Menschen nutzen dies für eigene Zwecke aus. Das darf nicht passieren und muss vermeiden werden.
Für uns als DPSG Lübeck gilt: Wir haben einen Schutzauftrag den Kindern und Jugendlichen gegenüber. Kinder und Jugendliche sollen bei uns eine tolle Zeit haben sich wohlfühlen beschützt sein. Es darf keine Angsträume geben und alle sollen Grenzen kommunizieren und wahren.
Vielleicht hat es der ein oder die andere schon gelesen: gerade hat ein anderer Verband, der Bund Deutscher Pfadfinder (BdP), seine Studie zu sexuellem Missbrauch veröffentlicht, die von 120 Betroffenen und 50 Tätern spricht. Auch die DPSG hat eine solche Studie im Februar mit einer Pressekonferenz gestartet, bei der mit Ergebnissen Ende 2025 gerechnet wird. Diese Studien sind wichtig: wichtig um Betroffenen Gehör zu verschaffen, Strukturen zu durchbrechen, Risiken zu minimieren, Täter*innen zu verurteilen aber vor allem weitere Taten zu verhindern. Eins ist leider jetzt schon sicher: auch in unserem Verband gibt es Fälle von sexualisierter Gewalt und Machtmissbrauch.
Nicht erst seit jüngsten Veröffentlichungen sondern schon seit mehr als zehn Jahren ist das Thema Prävention sexueller Gewalt und Machtmissbrauch ein wichtiger Bestandteil unserer Stammesarbeit. So ist die Präventionsschulung ein Pflichtbestandteil unserer Leitungsausbildung um sensibel zu werden, genau hinzuschauen und Täter*innen keinen Chance zu geben. Die Vorlage eines erweiterten polizeilichen Führungszeugnis ist für jede Leitung eine Bedingung, um bei uns überhaupt anfangen zu dürfen.
Zum Schutz aller sind Strukturen geschaffen, sodass Taträume minimiert werden (geschlechtergetrennte Übernachtung, immer 2 Leitungen pro Gruppe, getrennte Waschzeiten etc.). Auf der anderen Seite ist es auch wichtig die Kinder und Jugendliche für das Thema zu sensibilisieren, damit diese sich bei Fällen oder Verdacht von Grenzüberschreitungen, sexualisierter Gewalt und/ oder sexuellem Missbrauch jemanden anvertrauen. Es darf nichts im Dunkeln bleiben. Unsere Mitglieder sollen wissen dass sie gehört werden. Es darf
nicht weggeschaut werden.
Wir werden dieses Thema altersspezifisch aufbereiten und mehrfach im Jahr in die Gruppenstunden bringen. Dies ist eine Maßnahme aus unserem Schutzkonzept, das wir 2021 erstellt haben und regelmäßig anpassen. Ihr könnt es auf unserer Homepage finden und dort alle Schutzmaßnahmen nachlesen.
Wir werden im Voraus die Gruppenstunden ankündigen, in denen zum Thema sensibilisiert wird. Solltet ihr hierzu Fragen oder Bedenken haben, meldet euch gerne immer bei uns. Weiterhin wollen wir die Möglichkeit anbieten, bei Fragen das Thema tiefer in einem Elternabend beleuchten. Bei Interesse hierzu, lasst uns doch auf die nachfolgende Nachricht einen Daumen da.
Wir wollen nochmal wiederholen wie wichtig uns das Thema ist. Weder darf es zu Grenzüberschreitungen kommen, noch dürfen sie im Dunkeln bleiben. Es darf nicht weg
gesehen werden!
Falls ihr Fälle kennt und diese extern melden wollt stehen in unserem Schutzkonzept Kontaktdaten zu Beratungsstellen und zu Meldestellen.
Bitte hört was eure Kinder erzählen, fragt nach und seid auch ihr sensibel für das Thema. Zusammen können wir die Kinder und Jugendlichen noch besser schützen.
Viele Grüße und gut Pfad
Für die Leitungsrunde
Jonas, Konrad & Sara